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Der 6. Schweizerische Ernährungsbericht ist gut angekommen

Ausgabe Nr. 100
Sep. 2013
Lebensstil und Gesundheit

Evaluation. Die Prozess- und Produktevaluation des 6. Schweizerischen Ernährungsberichts (6. SEB) zeigt: Regelmässige Ernährungs­berichterstattung wird gewünscht und das für den 6. SEB überarbei­tete Konzept kann mit kleinen Anpassungen auch für den 7. SEB verwendet werden.

Am 22. Januar 2013 hat Bundesrat Alain Berset, Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern, den
6. SEB und die Schweizer Ernährungsstrategie 2013–2016 der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Konzept des 6. SEB wurde nach der Evaluation des 5. SEB stark verändert. So wurde zum Beispiel der Umfang des Berichts beträchtlich reduziert und die vier Kapitel in Form von Review-Artikeln verfasst. Zudem erschien der Bericht erstmals in Deutsch, Französisch und Italienisch. Zeitgleich mit dem 6. SEB wurde die Schweizer Ernährungsstrategie 2013–2016 herausgegeben, die in Teil I die wichtigsten Erkenntnisse aus dem 6. SEB zusammenfasst, und in Teil II die Schweizer Ernährungsstrategie 2013–2016 mit der Vision, den Problem- und Handlungsfeldern enthält. Ein Werbeflyer dient dazu, die Publikationen einem breiten Publikum bekannt zu machen. Eine weitere Neuerung war, dass alle Publikationen und zusätzliche Materialien kostenlos elektronisch auf der Website des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zur Verfügung stehen.
Da bereits von Anfang an geplant war, das neue Konzept des 6. SEB auch für zukünftige Ernährungsberichte zu verwenden, hat das BAG entschieden, den Entstehungsprozess und die Produkte zu überprüfen und das Konzept gege­benenfalls anzupassen. Die interne Evaluation wurde mit einem schlanken, pragmatischen Ansatz geplant und durchgeführt. Die Leitung hatte die Fachstelle Evaluation und Forschung des BAG in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Projektleiterinnen.
Die während der ganzen Projektlaufzeit bei der Redaktionskommission, dem Steuerungsausschuss und den Autoren/Co-Autoren durchgeführte Prozessevaluation hat wichtige Hinweise für die Gestaltung der Projektorganisation, der Projektabläufe und des Zeitplans ergeben.

Webstatistik und Online-Befragung
Die Produktevaluation bestand aus zwei Modulen: einer Webstatistik und einer Online-Nutzerbefragung. In der Webstatistik wurden während 14 Wochen Nutzungsdaten der BAG-Webseiten rund um den 6. SEB gesammelt. In der Online-Nutzerbefragung wurden Personen befragt, die entweder Gratisexemplare einzelner Publikationen erhielten (Partner des BAG) oder per E-Mail auf die Veröffentlichung des 6. SEB hingewiesen wurden. Die 422 teilnehmenden Personen wurden bei jenen Publikationen, die sie gut kannten, nach der Nutzung und der Zufriedenheit gefragt. Die Produkt­evaluation hat gezeigt, dass das neue Konzept hinsichtlich Inhalten, Form, Umfang und Gestaltung mehrheitlich den Bedürfnissen der Nutzer entspricht. Das Konzept hat sich somit bewährt und soll mit kleinen Anpassungen auch beim 7. SEB verwendet werden.

Reger Besucherverkehr auf den BAG-Webseiten
Die Ergebnisse der Webstatistik haben gezeigt, dass der 6. SEB und seine verschiedenen Produkte auf reges Interesse gestossen sind. In den ersten beiden Wochen nach der Veröffentlichung übertraf die Anzahl Besucher auf der Einstiegsseite der Rubrik «Schweizerische Ernährungsberichte» (siehe Link unten) gar die Anzahl Besucher auf der viele Unterrubriken umfassenden Rubrik «Ernährung und Bewegung von A bis Z». Auch nach 14 Wochen war diese Seite noch unter den 20 meistbesuchten Seiten im Bereich «Ernährung und Bewegung», die Seite «Gesamtbericht» befand sich unter den 40 meistbesuchten Seiten.
Die Sprachversionen der verschiedenen Publikationen wurden ungefähr im Bevölkerungsverhältnis der Sprachregionen in der Schweiz nachgefragt. Der finanzielle Aufwand, die Koordination und der Zeitbedarf für die Erstellung der drei Sprachvarianten waren sehr hoch. Am bekanntesten war die Zusammenfassung; sie wurde auch oft genutzt (dritter Rang hinter Gesamtbericht und Broschüre). Wenig nachgefragt wurden die Einzelkapitel, die Abbildungen/Tabellen, Literaturverzeichnisse, Bilder und der Werbeflyer.
Die Broschüre «Schweizer Ernährungsstrategie 2013–2016» stiess ebenfalls auf grosses Interesse. Die an der Online-Nutzerbefragung Teilnehmenden äus­serten sich mehrheitlich positiv zu deren Form und Inhalt. Kritisch hinterfragt wurde hingegen die enge Kopplung der Schweizer Ernährungsstrategie an den 6. SEB, da durch die gleichzeitige Veröffentlichung der beiden Publikationen die Stakeholder nur wenig involviert werden konnten.

Themenabgrenzung und Datenlücken
Themen wie vegane oder vegetarische Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel, Zusatzstoffe und Nachhaltigkeit fanden im 6. SEB gemäss einigen Nutzern zu wenig Beachtung. Auch beim 7. SEB wird wieder entschieden werden müssen, welche Themen nicht in den Ernährungsbericht gehören – etwa Aspekte der Lebensmittelsicherheit, mit Ausnahme von Nutzen-Risiko-Abschätzungen. Mehrfach bemängelt wurde die ungenügende Datenlage, um präzise Aussagen machen zu können. Die Forderung, Datenlücken zu schliessen, wurde auch von den Autoren geäussert und ist auch als Handlungsfeld in der Schweizer Ernährungsstrategie enthalten. Mit der Umsetzung der Nationalen Ernährungserhebung wurden hier bereits Schritte unternommen.

Links

Kontakt

Andrea Renggli, Sektion Ernährungs- und toxikologische Risiken, andrea.renggli@bag.admin.ch
Markus Weber, Fachstelle Evaluation und Forschung, markus.weber@bag.admin.ch

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